ONWARDS UPWARDS
ART & PHILANTHROPY
/ BASED IN MUNICH, GERMANY
ÜBER SEBASTIAN POHL
Seit über 25 Jahren gestaltet und prägt der Kunstförderer
und Kurator Sebastian Pohl mit seiner visionären Arbeit maßgeblich die zeitgenössische Kunstlandschaft.
Sebastian Pohl und Shepard Fairey vor einem Meisterwerk von Keith Haring aus dem Jahr 1985.
Das Foto wurde im Sommer 2018 in der Albertina in Wien aufgenommen.
WORK & PROGRESS
Während er sich bis Anfang der 2000er Jahre vorrangig der klassischen Graffiti-Kultur widmet, fokussierte er sich seit dem Jahr 2007 auf das Schaffen und Wirken der durch ihre Pioniere Banksy, Blu, Mark Jenkins und Shepard Fairey geprägten gesellschaftskritischen Street Art Bewegung.
Als künstlerischer Leiter des Kunstvereins Positive-Propaganda gelang es ihm seit 2013 auf Basis seiner langjährigen Verbindung zu den bis heute bedeutendsten Akteuren der Street Art kontinuierlich eine Vielzahl außergewöhnlicher Projekte im öffentlichen Raum als auch im Ausstellungskontext zu realisieren.
In seinem ideellen Schaffen widmet er sich gesellschaftlichen Themen fernab von idiologischen Dogmen, mit dem Ziel bereits heute Künstler und Kunstwerke einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, deren Wirken in naher Zukunft zu den bedeutendsten Avantgardisten unserer Zeit zählen dürfte.
Im Sommer 2022 ist es Sebastian Pohl unweit des Münchner Kunstareals in Eigeninitiative gelungen, die baufälligen Räume der ehemaligen Universitätsbuchhandlung aufwendig zu sanieren und sie in ein zeitgenössisches Museum von Weltrang zu verwandeln, das er am 5. November 2022 gemeinsam mit Shepard Fairey sowie dem Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst eröffnet hat.
Darüber hinaus ist er als Kunstkritiker tätig, berät internationale Kunstsammler in Fragen zeitgenössischer Kunst und stellt seine Expertise und Wissen unterstützend der Kulturpolitik zur Verfügung.
KURATIERTE AUSSTELLUNGEN
PROJEKTE - ÖFFENTLICHER RAUM
· Frequently asked questions ·
Diese Fehlinterpretation hat ihren Ursprung Anfang der 2010er Jahre. Zu dieser Zeit etablierte sich die wirtschaftliche Relevanz von Künstlern wie BANKSY, Mark Jenkins, BLU, Shepard Fairey sowie INVADER, die seit den 2000er Jahren stetig an Popularität gewonnen hatten und heute als Pioniere der Street Art Bewegung gelten.
In diesem Zusammenhang waren es Auftragskünstler und Kunsthändler, Buchautoren und Tourguides sowie Werbeagenturen, die in ihren Pressetexten, auf Buchcovern und in Interviews, jegliche Form des kreativen Ausdrucks mit Sprühdose und Co. als potentiell nächsten BANKSY und daher Street Art verkaufen wollten.
Dabei definiert sich das künstlerische Schaffen dieser in der Regel anonym agierenden Akteure nicht etwa durch eine gemeinsame visuelle Ästhetik oder das Arbeiten im Öffentlichen Raum per se. Der Begriff Street (z.Dt. Straße) spiegelt in diesem Kontext die reflektiert kritische Auseinandersetzung der Kunst-Aktivisten mit den "Themen der Straße“ - sprich dem alltäglichen Leben und Herausforderungen einer Gesellschaft wider. Ob ein Akteur dieser Bewegung im kunsthistorischen Sinn angehört, ergibt sich daher nicht durch die Ausübung einer künstlerischen Tätigkeit im öffentlichen Raum am, sondern hängt allein von der ideellen Intention seines künstlerischen Schaffens sowie der kontinuierlichen Auseinandersetzung mit gesellschaftsrelevanten Themen ab.
Street Art wird seit jeher auch von ihren Akteuren selbst als demokratische Kunst bezeichnet. Wobei sich demokratisch auf den durch die künstlerischen Positionen ermöglichten gesellschaftsübergreifenden Dialog und Diskurs, zugleich jedoch nicht auf eine partizipative Ausführung z.B. im Rahmen von Kunst-Workshops bezieht.
Bei den Begriffen Graffiti, Street Art und Urban Art handelt es sich in ihrem Wirken, Schaffen sowie vor allem ihrer Intention um größtenteils komplett gegensätzliche Genres.
STREET ART - Die seit Anfang der 2000er Jahre maßgeblich durch ihre Pioniere BANKSY, Mark Jenkins, BLU, Shepard Fairey sowie INVADER bekannt gewordene Kunstbewegung Street Art wurde anfänglich auch als "Outsider Art" bezeichnet, da sich ihr autonomes Wirken und Schaffen weder dem klassischen Graffiti noch anderen Kunstformen eindeutig zuordnen ließ. Zwar nutzten die Akteure der Street Art Bewegung - wie bereits zuvor die Graffiti Kultur - ebenfalls den öffentlichen Raum für ihre Kunst, allerdings nicht um auf den eigenen Namen aufmerksam zu machen, sondern durch die Rückeroberung des öffentlichen Raums den Blick und die Diskussion auf gesellschaftliche Missstände zu lenken. Ferner inspirieren und orientieren sich die Street Art-Aktivisten (anders als Graffiti) nicht an der Hip-Hop Kultur, sondern der Punkrock Bewegung und finden ihre Themen auf der Straße in Graswurzelbewegungen wie Anti-Kriegs Protesten oder gesellschaftlichen Bewegung wie Occupy Wallstreet, auf die sich die Künstler auch regelmäßig in ihren Werken beziehen. Anders als im klassischen Graffiti bedienen sich die Akteure der Street Art Bewegung seit jeher auch der Möglichkeiten des Ausstellungskontextes sowie der neuen Medien (YouTube, Instagram etc.) als Plattform um auf die in ihrer Kunst diskutierten gesellschaftlichen Herausforderungen und Themen aufmerksam zu machen. Die aktuell auf international gerade einmal 10 bedeutende Akteure einzugrenzende Street Art Bewegung handeln in ihrem künstlerischen Schaffen als autonome Individuen. Sie stehen privat zwar größtenteils miteinander im persönlichen Austausch und Kontakt, lassen sich jedoch anders als fälschlicherweise öffentlich behauptet nicht als Szene definieren.
URBAN ART – Die seit Ende der 2000er Jahre ausschließlich im kommerziellen Kontext bekannt gewordene, dekorative Urban Art gründet ihre Bekanntheit auf dem Erfolg der gesellschaftskritischen Street Art Bewegung, wobei sie sich in ihrer Intention komplett von der Street Art unterscheidet. Der Begriff Urban Art wurde Ende der 2000er Jahre ursprünglich durch Galeristen und Kunsthändler etabliert. Hintergrund war, dass sowohl Auftragssprayer als auch auf kurzfristigen Profit ausgerichtete Kunsthändler ein Stück vom Kuchen des als Street Art bekannt gewordenen, populären Phänomens abhaben wollten. Dazu arbeiteten sie vornehmlich mit ehemaligen Graffiti-Sprayern, die mittlerweile als Grafikdesigner tätig waren, zusammen und inspirierten diese in der Regel dekorative und zugleich subversiv anmutende Leinwände im "Banksy Look" umzusetzen. Da zu diesem Zeitpunkt sowohl den Kunsthändlern als auch Auftragskünstlern klar war, dass es sich hierbei nicht um Street Art a la BANKSY, BLU und Co handelt, hat man sich aufgrund der in der Regel im Urbanen Raum beheimateten Ateliers auf den Begriff Urban Art geeinigt.
Der italienische Muralista und Pionier der Street Art Bewegung BLU setzte diesem kommerziellen Treiben eine Website unter dem Titel artsh.it. entgegen. Kurz darauf folgte BANKSY's mockumentary “Exit Through The Gift Shop” als ursprüngliches kritisch intendiertes Statement gegen die zunehmende kommerziell getriebene Verwässerung banaler Urban Art mit der sozialkritischen Street Art Bewegung.
Der gut gemeinte Schuss ging jedoch zu Lasten der Street Art Bewegung nach hinten los und die "Büchse der Pandora“ wurde fortan geöffnet. Seither banalisieren einige im Eigenverlag vertriebene Publikationen als "Street Art" angepriesene Touren entlang legaler Graffiti Aufträge und Freiflächen, sowie "Museen" und Kunsthändler mit der Unterstützung von Auftragskünstlerinnen und Künstlern, nicht nur die ursprüngliche Intention der Street Art Bewegung, sondern etablierten in der öffentlichen Wahrnehmung ihre persönliche Definition der "Street Art" als Synonym für schrille und oftmals dilettantisch ausgeführte bunte Bilder im öffentlichen Raum.
GRAFFITI - Die heute international vertretene Graffit-Kultur hat ihren Ursprung vornehmlich im New Yorker Style-Writing sowie der Hip-Hop Kultur der 1970er/1980er Jahre und erstreckt sich von Tags und Schriftzügen bis hin zu aufwendigen Konzeptwänden, die unter anderem auch figurative Elemente enthalten können. In der Graffiti Szene geht es dabei primär um das Verbreiten des eigenen Namens im öffentlichen Raum sowie die Kommunikation und Anerkennung innerhalb einer in sich geschlossenen Szene. Ein Großteil ihrer Akteure agiert aufgrund möglicher strafrechtlicher Konsequenzen daher anonym und scheut in diesem Zusammenhang auch die öffentliche Aufmerksamkeit um ihre Person. Bis heute findet klassisches Graffiti größtenteils unautorisiert sowie nicht kommerziell statt.
Ehrenamtliches Engagement
Teil einer jeden Metropole ist ihre Subkultur und in diesem Zusammenhang seit den 1980er Jahren auch Graffiti.
Im Graffiti spielt es für die Qualität der einzelnen Werke keine wesentliche Rolle, ob sie unautorisiert oder autorisiert entstanden sind. Freigegebene Flächen bieten jedoch den Rahmen für aufwendigere Produktionen sowie die Möglichkeit, einer größeren Vielfalt an Stilen und Ausdrucksformen an einem Ort vereint Raum zu geben.
· HALL OF FAME - Schenker Hallen(1999 - 2001)
Mit Unterstützung der Schenker Liegenschaftsverwaltung wurde gegenüber der S-Bahn-Station Hackerbrücke die bis heute zentral gelegenste Graffiti Hall of Fame in München ermöglicht. Auf mehreren hundert Metern bot sie Platz für zahlreiche, bis heute leider einmalige Graffiti Produktionen lokaler Graffiti-Writer.
· HALL OF FAME - Tumblingerstraße (Westseite)
(2002 - heute)
In Absprache mit der Abteilung für Tiefbauverwaltung der Bahn wurde die Stützmauer an der Westseite der Tumblinger Straße, die zuvor nicht für Graffiti freigegeben war, dauerhaft für die Graffiti-Szene legalisiert.
· KULTURPOLITIK - „Mehr Flächen für Graffiti“
(2006)
Mit Unterstützung des Münchner Stadtrats Dr. Florian Roth wurde 2006 der erste Antrag zur Förderung der lokalen Graffitikultur auf kommunaler Ebene im Stadtrat eingebracht und parteiübergreifend beschlossen.
· HALL OF FAME - Donnersbergerbrücke
(2005 - 2010)
Trotz des Stadtratsbeschlusses vom Juni 2007 sowie zahlreicher Sitzungen des Bezirksausschuss Neuhausen über die Freigabe der Flächen dauerte es bis zum Jahr 2010, bis die Auffahrtsrampen der Donnersbergerbrücke dauerhaft für Graffiti freigegeben und der Bereich unterhalb der Brücke entsprechend ausgeleuchtet wurde.
Aus Rücksicht auf die Umgebung und den urbanen Charme der Brücke war eine Bemalung der Stützpfeiler neben den Auffahrtsrampen nicht vorgesehen. Ebenso waren die Flächen für die lokale Szene als permanent frei zu gestaltende Hall of Fame vorgesehen.
· KULTURPOLITIK - „Mehr Flächen für Graffiti“ II
(2013)
Anknüpfend an den im Jahr 2006 im Stadtrat eingebrachten Antrag zur Förderung der lokalen Graffiti-Kultur wurde im Herbst 2013 ein weiterer Antrag zur Ermöglichung weiterer Freiflächen für Graffiti auf städtischen Flächen im Stadtrat eingebracht mit dem Ziel, den lokalen Akteuren die eigenständige Suche und Freigabe geeigneter öffentlicher Flächen, wie z.B. Unterführungen, durch das Tiefbauamt zu erleichtern. Aufgrund dieser Initiative wurden seither im gesamten Stadtgebiet zahlreiche Wandflächen für genehmigte Graffiti freigegeben und ermöglicht.
· KULTURPOLITIK - Finanzielle Förderung der Graffiti-Kultur in München
(2015)
Zur finanziellen Förderung der Graffiti-Kultur wurde gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Kulturausschusses Bürgermeister Josef Schmid, Stadtrat Richard Quaas (CSU) sowie der SPD-Fraktion die europaweit erste Graffiti-Förderung in München Höhe von 120.000,-€ ermöglicht. Die Fördermittel für Graffiti wurden als Äquivalent zur projektbezogenen Förderung des Kunstvereins Positive-Propaganda mit internationalen Akteuren der Street-Art-Bewegung in München in Höhe von 80.000,-€ eingebracht.
· HALL OF FAME - Großmarkthalle München
(2022 - heute)
Seit Ende Juli 2022 können entlang der Thalkirchner Straße auf über 130 Metern von jedermann legal und frei Graffiti auf verschiedenen Flächenformaten gesprüht werden.
Es ist das erste Mal seit den 1990er Jahren, dass auf städtischen Flächen dauerhaft eine Hall of Fame für Graffiti ermöglicht und freigegeben wurde.
MOTION GRAPHICS
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FRAMER
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WEB DESIGN
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